Der Bedarf nach staatlich geförderten Wohnungen ist in Zeiten steigender Mieten weiterhin groß oder sogar größer als früher. Auch hat der Bund deutschlandweit in dieser Legislaturperiode fünf Milliarden Euro für den sozialen Wohnungsbau ausgegeben – so viel wie nie zuvor. Dennoch sinkt die tatsächliche Zahl der Sozialwohnungen drastisch, wie die Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken jetzt ergab.
Besonders verheerend ist der Rückgang in Ostdeutschland. In den vergangenen vier Jahren reduzierte sich die Zahl der Sozialwohnungen um 43 Prozent, von etwa 102.000 auf nur noch circa 58.000. Noch schlimmer sieht es in Sachen-Anhalt aus. Über 70 Prozent sank die Zahl der Sozialwohnungen in unserem Bundesland. Ende 2019 standen nur noch etwa 3.510 Wohnungen zur Verfügung.
Bei Sozialwohnungen werden die Mieten staatlich reguliert. Menschen mit einem nachgewiesenen Bedarf sind berechtigt, dort zu wohnen. Diese geförderten Wohnungen unterliegen einer vertraglichen Bindungsfrist. Sobald diese Frist abläuft, können die Wohnungen dem freien Wohnungsmarkt zur Verfügung gestellt werden. Dort werden meistens höhere (marktübliche) Mieten erzielt, die sich untere Einkommensschichten gerade in Städten kaum noch leisten können.